Donnerstag, 25. Oktober 2012

AFFEKT EMPFIEHLT: VERANSTALTUNGEN IM NOVEMBER

Endlich hat auch Luxemburg mal was zu feiern! In den vergangenen Wochen blickte das Großherzogtum gebannt auf einen schneidigen Mann royaler Herkunft, der das ganze Land in Aufruhr versetzt, wenn er eine Party schmeißt, und dessen Kuss ein Leben verändern kann. Für uns in Hamburg heißt das leider, eine Weile auf Malte verzichten zu müssen. Aber bis zu seiner Rückkehr zum Jahresende können wir dafür auf das fachkundige Insiderwissen unserer Musikkolumnistin Luise zählen, die uns derzeit an dieser und anderer Stelle unterstützt. Deshalb und passend zum goldenen Konzertherbst gibt es diesen Monat von uns eine Spezialausgabe: Affekt empfiehlt: Konzerte!

Nadja Rüdebusch alias Binoculers macht schon viel zu lange Musik, dafür, dass wir erst vor kurzem auf sie gestoßen sind, bzw. vielmehr auf sie gestoßen wurden. Von zeitlosem wie modernen Folk, der mal im Close Up, mal aus Vogelperspektive die Landschaft der Melancholie beschreibt, lesen wir auf ihrer Seite. Und hätten's nicht besser sagen können. Wunderbarer unaufgeregter und intimer Gesang zur Akustikgitarre - genau das richtige für herbstliche Konzerte im kleinen Rahmen. Und genau davon haben wir in Hamburg gleich zwei im Angebot, deren Besuch wir ans Herz legen: Am 31. Oktober spielt Binoculers im Freiheit & Roosen und am 11. November in der Gesellschaft.

Mit der Reihe »[K]TUNES« hat sich das Kampnagel der Aufgabe verschrieben, Musik-Projekte ins Haus zu holen, die das Format Konzert erweitern. Wir finden, dass sie das fabelhaft machen und freuen uns auf die Perlen dieses Herbstes. Im November öffnet sich der Vorhang für die eingängigen Spielarten des New Weird Psych aus den USA.

Den Anfang machen Beach House. Auf ihrem vierten Album »Bloom« wartet die Band ein weiteres Mal mit Songs auf, die zwischen den Definitionen von betörend und gespenstisch schweben. Jede Performance, die wir bisher von Ihnen gesehen haben, war hinreißend. Sängerin Victoria LeGrand avanciert auf der Bühne zur Zeremonienmeisterin: Ungestümes Mähnenschütteln hat sie genau so gut drauf wie feengleichen Gesang. Das, was Beach House mal um mal mit Synthesizer, Gitarre und Drums schaffen, ist am ehesten mit den Worten Glitzer, Trance und Entzücken zu beschreiben. Am 5. November endlich wieder in Hamburg!

Musikvideo "Myth"

Ähnlich berauschend wird es drei Tage später am gleichen Ort, wenn Moon Duo aufspielen. Das Paar Sanae Yamada und Erik Johnson hat den Psych-Rock vor drei Jahren aus der Mottenkiste geholt und in bekömmliche Formen gebracht. Wabernde Melodien werden mit elektronischen Beats gespickt und raumfüllende Riffs mit leichten Orgelklängen aufgelöst, sodass man das Ganze auch nach 8 Minuten noch abwechslungsreich und cool findet. Ihr neues Album »Circles« haben Moon Duo in den einsamen Wäldern Colorados aufgenommen. Das Konzert am 8. November könnte also recht trippy werden – aber so, dass wir uns noch daran erinnern werden und das mit größter Freude.




Man kennt das: Eigentlich wäre man lieber zuhause geblieben, hätte es sich nach einem langen Tag auf dem Sofa bequem gemacht, anstatt stundenlang in einem völlig überfüllten und überhitzten Kellerclub auszuharren und einer Band zuzuhören, deren Single man mal mit halbem Ohr gehört hat und nicht mehr als mittelmäßig findet - und plötzlich befindet man sich auf dem Konzert des Jahres. Im Februar 2011 hat es sich für uns mehr als bezahlt gemacht, uns zum Konzert von Twin Shadow ins Molotow schleppen zu lassen. So intensiv und intim war davor und danach kaum ein anderes, keine Platte lief bei uns 2011 öfter und auch 2012 hält sich »Forget« noch tapfer auf heavy rotation - und hat dort Gesellschaft bekommen: Im Juli eroberte Album Nummer 2 mit dem Titel »Confess« Plattenläden, Play- und Ranglisten. Dementsprechend hoch sind Erwartungen an und Vorfreude auf das Konzert am 15. November im Knust. Es lohnt sich übrigens, die Augen offen zu halten: Affekt verlost in den nächsten Tagen Karten für das Konzert!




Ariel Pink
hat das Zeug dazu, in 30 bis 40 Jahren ähnliche Ticketpreise wie John Cale zu verlangen. In Sachen genialer bis exzentrischer Output macht ihm so schnell niemand etwas vor. Während der letzten 16 Jahre hat sich der Musiker von einer angehenden Home Recording Legende zum Liebling von Indiekids und Freak-Folk-Experten gleichermaßen gemausert. Animal Collective haben sicher einen Anteil daran. Schwer begeistert holten sie ihn 2004 zum bandeigenen Label »Paw Tracks«. Seitdem geht es für Ariel nicht nur bei Pitchfork bergauf. Am 17. November gibt er ein Konzert in der Prinzenbar und wir sind gespannt, welche Facette seiner musikalischen Identität diesmal überwiegt. Werden es die Lofi-Klänge, der harmonische Noise oder der Glamrock sein?

Musikvideo "Haunted Graffiti"


Beim Dockville, beim Reeperbahn Festival und bei der Berlin Music Week könnte man The Dashwoods schon gesehen haben - und wenn nicht, dann sollte man das dringend am 21. November in der Prinzenbar nachholen. Wer schon mal ein Konzert der jungen Leute aus Hamburg und Bremen gesehen hat, wird vermutlich eh da sein, denn The Dashwoods können sich derzeit kaum retten vor lauter Aufmerksamkeit, Tour- und Supportanfragen. Mit Is Tropical war man unterwegs, hat Those Dancing Days supportet - aber jetzt ist die Zeit reif, als Haupt-Act auf Tour zu gehen. Am 21. November spielen The Dashwoods in der Prinzenbar. Und Affekt freut sich, das Konzert mit präsentieren zu dürfen.

Musikvideo "Evaporate"

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