AFFEKT EMPFIEHLT: VERANSTALTUNGEN IM SEPTEMBER
Musik
Der Festivalsommer ist durch? Denkste. Ende September fährt das Reeperbahn Festival nochmal ein Line-Up auf, das sich gewaschen hat. Drei Tage lang bespielen mehr als 200 Bands und Künstler die Clubs und Bars auf dem Hamburger Kiez. Wir freuen uns wie die meisten auf die großen Headliner wie Graham Coxon und Best Coast - da das Festival aber dazu einlädt, neue Musik zu entdecken, hier unsere drei Geheimtipps, die man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte: Jonathan Boulet, der zum ersten Mal seine Heimat Australien – darauf warten wir seit Jahren. Den österreichischen Rapper Gerard (http://www.gerardmc.at/), der eine Kostprobe von seinem neuen Album “Blausicht” geben wird. Und – zugegebenermaßen ein nicht ganz so geheimer Geheimtipp – die Wave Pictures aus England, die bei ihrem letzten Hamburg-Konzert zwar die Astrastube füllten, unserer Meinung nach aber dreimal hintereinander das Docks vollbekommen müssten. Mindestens.
Design
Mit The Joy of Graphic Design erhält Hamburg sein erstes internationales Designfestival. Neben nächtlichen Workshops mit Mirko Borsche, I like Birds, Deutsche und Japaner, Timm Häneke + HelloMe, Shake your Tree und Mr. Pataki, gibt es ein Symposium mit Mario Lombardo, Andreas Nebele, Erik Kessels, Vier5 Paris, Happypets und Robert Klanten – große Namen also. Damit nicht genug. Das Festival rückt seinen Fokus auf zeitgenössische Gestaltung und zeigt in einer Ausstellung Arbeiten kleiner, aber spannender Büros aus Hamburg wie das Bureau Malte Metag, We Are Fellow, Atelier Disko oder Visualism. Zudem gibt es ein Rahmenprogramm mit Parties, Konzerten, DJ Sets, eine Plakatwerkstatt und der Idependent Publishing Messe About. Stark! The Joy of Graphic Design findet vom 28. bis zum 30. September im Oberhafen / Stockmeyerstraße 43 statt.
Kunst
Wer sich dieser Tage in Berlin aufhält, sollte sich nicht die Ausstellung »The Solution Is Irrelevant« entgehen lassen. Während der Vernissage am vergangenen Donnerstag wurde das Epicentro art in ein multimediales und interdiszplinäres Labor modifiziert, in dem ohne vorbestimmte Ordnung oder Drehbuch Performance, Video art, Design, Musik, Spoken Word, Sound Treatment, Skulptur, Malerei, und Installation gleichzeitig zusammenwirken. Teilnehmende Künstler sind das Kunstkollektiv 44flavours, der Installationskünstler Clemens Behr, die Filmdirektoren Pol Ponsarnau and Yves Kasten, die Musiker Robot Koch, Sneaky, Lars Kirchbach und der Spoken Word Künstler RQM. Die Performance wurde auf Video dokumentiert und ist neben weiteren »Laborartefakten« während des Ausstellungszeitraums als Videoinstallation zu sehen.
Das dritte Festival im Bunde widmet sich den Bildgeschichten – im Volksmund auch Comics genannt. Bei dem diesjährige Programm des Comicfestivals Hamburg wird es neben einer Verlagsmesse und Small Press Börse, Ausstellungen verschiedener Künstler, internationalen Gästen und zahlreichen Ausstellungen in Ladengeschäften geben. Das Festival findet vom 27. bis zum 30. September statt. Alle Veranstaltungen sind kostenlos.
Theater
In einem geklauten Lada brettern die beiden Teenager Maik und Tschick durch die ostdeutsche Provinz. Ihr Ziel: die Walachei. Die ist mehr als eine Floskel, nämlich die Heimat von Tschicks Opa, der dort besucht werden soll. Maik hätte den Sommer zwar lieber mit Schwarm Tatjana verbracht, doch die hat ebenso wenig Augen für ihn wie seine alkoholkranke Mutter und der fremdgehende Vater – und so lässt er sich doch von dem russischen Spätaussiedler, der neu in der Klasse ist, ins Auto schnacken. Karten und Ortskenntnis fehlen den beiden ebenso wie ein Führerschein, aber wie so oft, wenn Roadmovie auf Coming of Age trifft, ist auch in Wolfgang Herrdorfs (zurecht!) vielfach preisgekrönten Roman “Tschick” der Weg das Ziel, und jeder Umweg birgt ein Abenteuer, dass die beiden näher zu sich selbst führt. Ab dem 2. September die Bühnenfassung von “Tschick” im Thalia in der Gaußstraße zu sehen, Regie führt Christopher Rüping. (Weitere Vorstellungen am 14., 18., 19. und 23. September)
