Montag, 29. April 2013

ENNO ARNDT UND ANNIKA HINTZ: "WIR MÖCHTEN MOMENTE KREIEREN, DIE UNSERE BESUCHER AUCH NOCH IM TIEFSTEN, DUNKLEN WINTER INNERLICH ZUM TANZEN UND LÄCHELN BRINGEN!"

Zum siebten Mal findet 2013 der MS DOCKVILLE Sommer im Hamburger Hafen statt. 2007 gegründet, hat er sich als unkonventioneller Rahmen für Kunst und Musik etabliert und zu einer aktiven Plattform für Bands und KünstlerInnen entwickelt. Auf LOKALIKES stellen wir regelmäßig verschiedene AkteurInnen oder KünstlerInnen des diesjährigen Programms vor. Diesmal haben wir uns mit dem Booking Team des MS DOCKVILLE FESTIVALS getroffen: Enno Arndt und Annika Hintz


Foto: © Moritz Piehler                     


Foto: © Moritz Piehler


Frage:
Lieber Enno, liebe Annika. Wir saßen vor zwei Tagen in einem Imbiss in der Barthelstraße und bekamen zufällig ein Gespräch mit, in dem es hieß: "Ich finde, das bisher veröffentlichte Line-Up ist schon jetzt das beste, das das Dockville Festival jemals hatte." Habt ihr Euch dieses Jahr besonders angestrengt?

Annika:
Wir investieren jedes Jahr unsere ganze Kraft, um das beste Dockville Festival, das es je gegeben hat, auf die Bühnen zu stellen. Wir können es kaum erwarten, unsere neuen Schätze und bekannten Helden live zu erleben und hoffe, das Publikum wird unsere Begeisterung teilen. Denn ja, wir finden auch, dass uns das Booking dieses Jahr erneut überraschend gut gelungen ist. Es ist jedes mal ein kleiner Glücks-Moment, wenn Künstler und Künstlerinnen, in die wir uns verguckt haben, für unser Festival zusagen!

Enno:
Wir machen uns da jedes Jahr eine Millionen Gedanken. Wahrscheinlich ist dieses Jahr einfach zu spüren, dass wir nochmal um einiges konsequenter geworden sind: Strikter im Hinblick auf ein Line-Up, das wir als ein sensibel austariertes Gesamtkunstwerk gestalten.

Momentaufnahmen vom MS Dockville 2012

Frage:
Wann entschließt ihr Euch, eine Band zu buchen?

Enno: 
Unser begrenztes Budget ist oft auch eine Stärke. Es zwingt uns dazu, sehr viel genauer hinzuschauen. Das schärft die Sinne.Vor dem definitiven Booking liegt ein relativ langer kommunikativer Prozess. Es wird viel diskutiert, abgewogen, wieder verworfen oder eben gebucht. Jeder Künstler und jede Künstlerin wird als einzelnes Element genau analysiert, sowohl für sich selbst als auch daraufhin, wie es sich ins Gesamtgeflecht verhält. Vielleicht kann man unsere Methode etwas mit Sabermetrics (siehe den Film Moneyball) aus dem Baseball vergleichen. Wobei unsere persönliche musikalische Sozialisation auch eine bedeutende Rolle spielt.

Annika:
Zwar spielen Vorlieben und subjektive Einschätzung eine große Rolle, sind aber nicht immer Voraussetzung dafür, dass wir einen Act letztendlich buchen. Es geht uns darum, dem Publikum ein spannendes und ansprechendes Line-Up zu präsentieren, wo große Acts genauso wie spannende kleine, aufstrebende Acts nicht fehlen dürfen. Auch harte Zahlen spielen bei unseren Entscheidungen eine Rolle. Wir checken etwa likes auf Facebook oder Chartergebnisse etc. Nicht, weil wir unbedingt zu 100% darauf zu zählen. Einfach nur um unseren Eindruck zu stärken, ob wir nicht alleine mit unserer Meinung stehen. Wichtig ist hier jedoch anzumerken, dass das Quantitative nicht gegenüber dem eigenen Bauchgefühl überwiegen muss. Würden wir ausschließlich nach offiziellen Trendreports und Verkaufszahlen oder Klicks agieren, hätten wir einige Perlen der vergangenen Dockville Jahre nicht gebucht – und uns im Nachhinein ordentlich geärgert. Denn viele der ehemals unbekannten Dockville Künstler und Künstlerinnen spielen heute auch auf anderen, großen internationalen Bühnen und sind weltweit erfolgreich.


Foto © Moritz Piehler

Frage:
Was oder wen können wir dieses Jahr wahrscheinlich nur beim Dockville Sommer erleben?

Annika:
Ich denke, man kann schon sagen, dass unser Festival in Deutschland relativ einzigartig ist. Dabei geht es nicht nur um die gebuchten Künstler und Künstlerinnen. Auch unser Standort im Hafen, das charmante Industrie Ambiente und unsere Festival-Gäste machen das Dockville einmalig. Es ist schwer zu beschreiben, vielleicht muss man einen Dockville Sommer selbst miterlebt haben, um zu verstehen, was ich meine. Jedenfalls bekommen wir diesen eigenen Eindruck auch immer wieder von Künstlern, Künstlerinnen und anderen Beteiligten des Festivals bestätigt. Abgesehen von der außergewöhnlichen Atmosphäre freuen wir uns als Highlight auf die Foals, die ihre einzige Festivalshow auf dem Dockville präsentieren. Das ist eine tolle Ehre für uns! Bei Mac Miller steht bisher ebenso kein weiteres deutsches Festival im Tourplan. Das selbe gilt für TEED, Baauer oder auch Haim. Die Lumineers, Woodkid und Agnes Obel werden nur je ein weiteres Festival in Deutschland spielen.

Woodkid - Iron from WOODKID on Vimeo.

Foals 'Inhaler' from Pulse Films on Vimeo.



Baauer: Harlem Shake

Frage:
Was wünscht ihr Euch für den Dockville Sommer 2013?

Enno:
Gutes Wetter! Und ich hoffe, dass die Gäste, die Acts, aber auch das Produktionsteam ein unvergessliches Dockville 2013 im Kopf behalten werden. Unvergesslich im positiven Sinne, natürlich. Alle sollen Spass haben, sich wohl fühlen und eine entspannte, ereignisreiche Zeit erleben.

Annika:
Sehr schön finde ich immer, wenn die Leute am Ende des Festival mit einem ordentlichen Schub an Inspiration nach Hause gehen. Wir möchten Momente kreieren, die unsere Besucher und Besucherinnen auch noch im tiefsten, dunklen Winter innerlich zum Tanzen und Lächeln bringen!

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