HÄSSLICHES ERNTLEIN - DAS ETWAS ANDERE ERNTEDANKFEST IM LOKAL
Riesige Zucchini, zweiköpfige Tomaten oder vielgliedrige Möhrchen: Die wenigsten Städter haben wohl jemals solch kulinarische Merkwürdigkeiten
in der Hand gehabt – geschweige denn im Topf. Der Grund: Fast 40 Prozent des in Deutschland angebauten Gemüses und Obstes wird aussortiert – und weggeworfen. Denn die sonderbar verformten Erzeugnisse entsprechen nicht den Schönheitsstandards des Handels und der Verbraucher. Supermärkte und Bio-Läden bieten darum meist nur kerzengerade und wohlgeformte Ware an.
Vor diesem Hintergrund veranstalten Ulrike Maichel und Anna Wahdat am 6. Oktober im Konsumkulturkaufhaus LOKAL ein etwas anderes Erntedankfest. „Wir wollen der Ernte danken, die normalerweise verschmäht wird, weil sie angeblich zu hässlich ist. Denn wir finden sie schön. Und vor allem lecker.” Bei dem Fest soll sich den schiefen und knubbeligen Köstlichkeiten gewidmet und dabei auf Lebensmittelverschendung und fragwürdiges Konsumverhalten aufmerksam gemacht werden.
Verwachsene Erdfrüchte und eingemachte Sonderlinge gibt es im Ladenlokal zu kaufen. Geschnippelt und geschält wird an der Einmach-Station: Dort können delikate Hässlichkeiten eingeweckt und konserviert werden – denn der lange Winter kommt bestimmt.
An einer Kuchentafel gibt es Selbstgebackenes mit Obst von heimischen Bäumen. „Hässliche Gemüsesuppe” mit Hasenstippbrot vom Vortag wärmt Bauch und Gemüt. Gegen den Durst helfen Säfte von Obst, das beinahe in Hamburger Privatgärten verkommen wäre.
Dazu gibt es Infos zu Gemüse- und Essensverschwendung. In der „ugly fruits“-Galerie zeigen Weimarer Designstudenten die skurrilsten Exemplare ihrer Ernte. Auf den Plattentellern werden Jazz-Leckereien und Hit-Recycling serviert.
Sämtliches Gemüse stammt von Bio-Bauern aus dem Hamburger Umland, wo es sonst verfüttert worden wäre oder gar nicht erst den Acker verlassen hätte. Alle Gemüse-, Obst- und Kuchen-Überbleibsel werden im Anschluss an Hamburger Obdachloseneinrichtungen verteilt.
Hässliches Erntlein
Wann: Sonntag, 6. Oktober, 14 bis 20 Uhr
Wo: LOKAL Konsumkulturhaus, Max-Brauer-Allee 207
Eintritt frei!
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