Sonntag, 22. April 2012

HAMBURGS JUNGDESIGNET PART I

Hamburgs Modeszene ist überschaubar und gutes Design die Seltenheit. Jutebeutel werden bedruckt, maritime Symbole verfremdet, Filz-Taschen mit Reh-Bildern versehen oder austauschbare Kollektionen in der Marktstraße präsentiert. Wie gut, dass gerade eine frische Mode-Brise durch den Norden weht. Zeit für einen neuen Überblick: Den Anfang machen das Label „Minsche“ und die Schmuckdesignerin Ricarda Schelzke.

Minsche
Die Freundinnen haben gemeinsam an der Akademie Mode & Design in Hamburg Modedesign studiert und Ende 2011 nicht nur ihr Label gegründet, sondern auch ihren ersten eigenen Shop in Eppendorf eröffnet. Ihr Logo: Ein Eichhörnchen. Während ihrer Kollektions-Entwicklung haben sie Kirky, ein verwaistes Eichhörnchen in ihrem Atelier aufgepäppelt. Kirky wurde ausgewildert, das Ebenbild blieb und ziert inzwischen, in Form von Drucken, T-Shirts. Trotz des verspielten Markenzeichens grenzen sich die beiden Hamburgerinnen von verspielter DIY-Mode ab – „Minsche“ ist erwachsen, beherrscht das Handwerk und hat die selbstbewusste Trägerin stets vor Augen.  Zu Blusen mit besonderen Details, wie runden Goldknöpfen, gesellen sich Kleider mit kunterbunten Blumen- und Punkteprints und klassische, zweifarbige Business-Blazer. „Wir wollen Mode machen, die tragbar ist, die Frauen einfach gut aussehen lässt“, sagt Lisa Hezel.  Neben der Hausmarke verkaufen die beiden in ihrem liebevoll eingerichteten Laden Schmuck von befreundeten Berliner Labels wie „Rita in Palma“ und „tinchens“.
Minsche, Eppendorfer Weg 259, 20251 Hamburg, Homepage
Foto: 
© Anna Wegelin / Minsche

 

 

Ricarda Schelzke
Sieht man die Designs von Ricarda Schelzke, lässt sich ihr eigentlicher Beruf nicht gleich erahnen. Die Hamburgerin hat Jura studiert und arbeitet als Rechtsreferendarin. Zum Schmuck ist die 26-Jährige über ihre Leidenschaft zur Kunst gekommen, der sie, in Form von kleinen Nebenprojekten, immer wieder ihre Aufmerksamkeit schenkt. Der Name ihrer ersten Schmucklinie, die Ketten, Ohrringe und Kragen mit Leder-Details enthält, lautet „dogmatic“. „Im juristischen Sinne heißt „dogmatic“ Grundprinzipien zu ermitteln und diese durchzuhalten. Genau das möchte ich in meinem Schmuck widerspiegeln. Es soll ein einheitliches Prinzip geben: keine Schnörkel, keine Niedlichkeit, klare Formen“, sagt Ricarda. Der nächste Feierabend-Plan der Juristin: Schmuck aus Treibholz.Noch mehr von Ricarda gibt es hier. Zu ihrer Schmuck-Kollektion geht es hier entlang.

Homepage

Foto: © Ricarda Schelzke 

I♥PONYS

Minsche, RICARDA SCHELZKE

Minsche, Ricarda Schmelzke