Freitag, 02. August 2013

NIRIU STELLT VOR: HALLO FRAU NACHBAR

Nicole und Dannie sind die Initiatorinnen von Hallo Frau Nachbar, dem Markt für die Nachbarschaft, der einmal im Monat im Innenhof der Schanzen-Höfe (Bullerei und Altes Mädchen) stattfindet. Dabei werden handgefertigte Produkte von Designern und Lebensmittel von lokalen Herstellern verkauft. Der Markt bietet aber vor Allem für den Besucher eine tolle Gelegenheit zum Verweilen. Wie die beiden auf die Idee gekommen sind und was den Markt so besonders macht, erklären sie in unserem Interview. Viel Spaß beim Lesen!

Wer seid ihr und wo kommt ihr her?

Ich bin Nicole aus Erfurt, seit einem Jahr in Hamburg, wo ich neben Hallo Frau Nachbar in einer Boutique in der Marktstraße arbeite. Ich habe meine Leidenschaft zu Märkten in Erfurt entdeckt und bin bei Hallo Frau Nachbar für die Betreuung der Aussteller und die ganze Deko zuständig.
Ich bin Dannie, ursprünglich aus Freiburg, aber schon seit 1997 in Hamburg. Ich habe hier verschiedene soziale Projekte mit aufgebaut und initiiert und setze jetzt diese Erfahrung bei Hallo Frau Nachbar ein.

Wie würdet ihr das Konzept von Hallo Frau Nachbar in wenigen Worten beschreiben?
Wir veranstalten einmal im Monat einen Nachbarschaftsmarkt, wo das soziale Miteinander und lokale Produkte im Mittelpunkt stehen. Der Markt gilt als Treffpunkt für Nachbarn, die sich wieder mehr begegnen und die lokale Ökonomie unterstützen möchten. Von Designerprodukten bis hin zur Gastronomie: alles wird hier selbst hergestellt, handgefertigt und lokal produziert. Das schöne dabei ist es, dass es auch von Menschen verkauft wird, die hinter ihren Produkten stehen. Mit unserem Markt wollen wir mehr Bewusstsein für Lokalität und Qualität schaffen! 10 Prozent der Erlöse vom Markt werden am Ende des Jahres an soziale Projekte verteilt, um auch die Menschen im Viertel zu unterstützen.

Wie kamt ihr auf die Idee?

Dannie: Während meiner Reisen habe ich viele solcher lokalen Märkte kennengelernt, wo man nicht nur kauft, sondern auch vor Ort konsumiert, klönschnackt und sich mit Freunden aus der Nachbarschaft trifft. Ich habe Nicole davon erzählt, wie toll diese Märkte sind, und da Hamburg kaum über solche Treffpunkte verfügt, haben wir uns entschieden, selbst los zu legen. Es hat sechs Monate gedauert, bis wir den ersten Markt auf die Beine gestellt hatten. Dank unserer Partner, der Bullerei und das Alte Mädchen, die uns in der Anfangsphase sehr unterstützt haben, hat es geklappt und jetzt organisieren wir am kommenden Samstag den Markt bereits zum vierten Mal.

Wie sieht ein typischer Markttag aus?

Wir fangen um 7 Uhr mit der Deko an und ab 8 Uhr kommen die ersten Aussteller an. Jeder Aussteller bezahlt für den Eintritt ab 50 Euro, was Möbel, Strom, Überdachung beinhaltet. Das trägt die Kosten, die wir selber haben, weil wir alles anmieten müssen. Dann kommen ab 10 Uhr die ersten Gäste: es gibt Musik, Kinderprogramm und einen Nachbarschaft-Stammtisch. Der Markt ist jedes Mal ein schönes Zusammenkommen, wie bei einem Familientreff. Alle kommen auf einen Klönschnack an unserem Stand vorbei, wir schenken ein paar Nachbarschaftsgetränke aus, jeder fühlt sich einfach wohl. Auf dem Markt reden Leute mit den Ausstellern, probieren ihre Produkte aus und gönnen sich etwas. Zweimal am Tag gibt es auch Live-Musik, ansonsten Musik von einem DJ, wir legen auch hier Wert, dass die Musiker aus dem Viertel kommen. Ab 18 Uhr müssen wir leider abbauen und ein schöner langer Tag geht zu Ende!

In welcher Konstellation kommen Menschen zu euren Events?

Ganz Unterschiedlich: Alle Altersgruppe, Familien mit ihren Kindern, verliebte Ehepaare, Leute die wegen der Musik kommen usw. Viele Leute kommen über Mundpropaganda, denn Leute erzählen von ihren Erlebnissen auf dem Markt weiter und bringen beim nächsten Mal neue Nachbarn mit. Wir waren vor Kurzem viel in der Presse und haben danach bemerkt, dass auch viele Touristen bei unserem Markt dabei waren. Aber meistens sind Leute aus der Nachbarschaft und der erweiterten Nachbarschaft dabei.

In wie weit spielt die räumliche Nähe eine Rolle bei Hallo Frau Nachbar?

Es geht nicht nur um das Schanzenviertel sondern auch um Hamburg und die erweiterte Umgebung, z.B. werden bei uns Produkte aus dem Alten Land verkauft. Es passiert, dass uns Hersteller tolle Produkte anbieten, die aber in Berlin hergestellt werden, und wir sie leider ablehnen müssen.

Kann jeder als Veranstalter teilnehmen?

Ja, jeder der diese Kriterium erfüllt: entweder etwas selber herstellen, oder eine gastronomisches Angebot aus der Nachbarschaft haben. Es muss natürlich auch eine gewisse Qualität haben. Aber auch die Nachbarin, die selber Marmelade einkocht, ist willkommen und kann ihre Produkte bei uns verkaufen!

Letzte Frage: Euer Veranstaltungstipp für die nächsten Tage?

Als allererstes natürlich Hallo Frau Nachbar: Samstag 03.08. von 10-18 Uhr in den Schanzen-Höfen! Am 07.09. ist der letzte Hallo Frau Nachbar Markt für diese Saison und ab dem 19.09. machen wir dann einmal im Monat im Fundbüro ein Kunst und Design-Markt: DINGS & bums. Bald werdet Ihr davon mehr erfahren.
Außerdem laden wir am Sonntag 04.08. alle zum YogaWasserKlang Festival auf dem Gelände "Kalte Höfe" an der Elbe ein. Dort gibt es Musik, Kunstinstallationen und unterschiedlichste Yoga-Kurse. Ein wunderschöner Ort, um zu entspannen!


Vielen Dank, Mädels!


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